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Wanderstrecke: 16 km
Informationen über den Rennsteig bei: Christine Enzi Gartenstraße 13 96199 Zapfendorf
Tel.: 09547/1764
Geführte Wanderungen: Nach Rücksprache mit Kurt Enzi E-Mail: K.Enzi.ZA@online.de
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Geschichte des Rennsteiges im Hauptsmoorwald
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Wenn man seiner Geschichte nachspüren will, muss man in der Zeitrechnung mindestens 1200 Jahre, wahrscheinlich aber bis zu den Ursprüngen der Besiedlung des Obermaintales, zurückgehen. Eine zentrale Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang der Stadt Hallstadt zu.
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Die Stadt wird in der Regierungszeit der fränkischen Herzöge Karlemann und Pippin (741 - 747) erstmals urkundlich erwähnt. Sie liegt im Main-Regnitz-Becken und war damals ein "Verkehrsknotenpunkt".
Kaiser Karl der Große erkannte die strategische und handelspolitische Bedeutung von Hallstadt und baute den Ort zu einem wichtigen Königshof aus.
In alle Himmelsrichtungen führten von hier aus Altstraßen in die Ferne.
- Nach Westen über den Steigerwald in das heutige Unterfranken.
- Nach Nordwesten über den Kamm der Haßberge Richtung Fulda (Rennweg der Haßberge).
- Nach Norden und Nordosten über das Itzund-Baunachhügelland nach Niedersachsen und Thüringen.
- Nach Süden zum Königshof Forchheim (er wird auf das Jahr 740 datiert) und weiter nach Böhmen.
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Der Rennsteig im Hauptsmoorwald steht im Zusammenhang mit dieser Altstraße.
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Sie vermied das unwegsame und von Hochwässern bedrohte Regnitztal und umging den Hauptsmoorwald. Über Roßdorf (Ausspanne) und Amlingstadt führte sie nach Hirschaid und weiter nach Forchheim. Der Rennsteig verlief als Abkürzung der Altstraße quer durch den Hauptsmoorwald. Zu Fuß oder zu Pferd konnten hier die Kuriere im Schutze des Waldes, abseits vom Handelsweg, ihre Nachrichten befördern. Der bisher erforschte und markierte Rennsteig führt von Hallstadt bis Amlingstadt und hat eine Länge von 14 km. Auf der Wanderkarte finden wir zwischen Hallstadt, Forchheim und weiter bis Regensburg auf kurzen Teilstrecken immer wieder die Bezeichnung "Rennsteig". Hier ist noch viel Forschungsarbeit zu leisten.
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Wanderverlauf
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Wir starten an der Annakapelle in Hallstadt. Heute ist diese eine kleine, unscheinbare Kapelle inmitten der Stadt. Zur Zeit Karls d. Gr. stand an dieser Stelle, damals vor den Toren der Stadt, eine Holzkapelle. Hier war der Friedhof für arme, heimatlose Wanderer. Gezwungenermaßen führt unser Weg erst einmal über Teerstraßen durch das Wohngebiet von Hallstadt zum Borstig. Dann geht es weiter über die Autobahn Schweinfurt Bayreuth in den Barnberger Stadtteil "Hirschknock". Hier erinnert noch eine Straße "Rennsteig" an den ursprünglichen Rennsteigverlauf Auch im nächsten Ort, in der "Lichteneiche", wandern wir auf einer Straße mit Namen "Rennsteig".
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Nachdem wir die Kreisstraße Bamberg Memmelsdorf überquert haben, kommen wir in Höhe des Stocksees in den Hauptsmoorwald. Hier müssen wir den ursprünglichen Rennsteig verlassen, denn dieses Gebiet steht nun unter amerikanischer Hoheit und wird als Truppenübungsplatz genutzt. Wanderer erhalten zur Zeit keine Erlaubnis zum Durchqueren dieses Gebietes. Auf einer "Ausweichstrecke" gelangen wir zum Schützenhaus "Kunigundenruh". Es liegt einige 100 Meter abseits vom Rennsteig.
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Hier bietet sich eine kurze Einkehr an. Auf dem Weg zurück zum ursprünglichen Rennsteig kommen wir an zwei barocken Bildstöcken und dem "KunigundenRuhStein" vorbei. Die Sagen um diese Denkmäler erzählen von den Bistumsgründern des Erzbistums Bamberg: Kaiser Heinrich und seiner Gemahlin Kunigunde. Nach einer knappen Wanderstunde stoßen wir auf die Geisfelder Straße. Am Waldsaum steht die "Oberjägermeistermarter" und ein Sühnekreuzstein.
Ein kurzes Stück geht es dann auf der alten Landstraße Bamberg Geisfeld, jetzt Fahrradweg, entlang, bis wir rechter Hand wieder in den Wald einbiegen. Nach vier Stunden Wanderzeit treffen wir an unserem Ziel, Amlingstadt ein.
In der Ortsmitte steht die Pfarrkirche St. Aegidius. Sie ist eine der 14 Slavenkirchen, die auf Geheiß Karls d. Großen errichtet wurden.
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Etwas außerhalb der Ortschaft steht die „Amlingstädter Alm“, die sich hervorragend für eine Schlusseinkehr anbietet.
Christine Enzi
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