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Geschichte des Rennsteigvereins
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Durch einen Gründungsaufrufes des Gymnasiallehrers und Thüringer Geschichts- und Mundartforschers Dr. Ludwig Hertel, niedergeschrieben im Oktober 1892 in das Gästebuch des Forsthauses "Weidmannsheil" bei Steinbach am Wald im Frankenwald und von zehn weiteren Rennsteigfreunden unterzeichnet, wurde am Pfingstsonntagvormittag 1896 (24. Mai) der Rennsteigverein gegründet mit dem Zweck: "...den Rennsteig des Thüringer Waldes touristisch zu erschließen und geschichtlich zu erforschen."
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Die Gründungssitzung war eingebunden in die erste amtliche Gruppenwanderung über den gesamten Rennsteig (Pfingstrennfahrt). Schon kurze Zeit nach der Vereinsgründung erschien der Führer zur Bergwanderung "Der Rennsteig des Thüringerwaldes" von J. Bühring und L. Hertel, von dem es bis 1930 noch zwei Nachauflagen gab.
Der Rennsteigverein 1896 e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, den Rennsteig, Höhenweg des Thüringer Waldes, in seiner Eigenschaft als Wanderweg zu erhalten, seine Geschichte zu erforschen sowie zu seinem Schutz und zu seiner Pflege beizutragen. Nach Wende und deutscher Wiedervereinigung erfuhr der Rennsteigverein durch den Zuwachs von über 1000 Mitgliedern aus den neuen Bundesländern eine enorme Stärkung und Belebung seiner Tätigkeit. In relativ kurzer Zeit gründeten sich in Thüringen 12 neue Ortsgruppen: Hörschel-Eisenach, Neuenhof, Stedtfeld, Suhl, Ruhla, Weida, Ernstthal, Hainich-Rennstieg, Steinbach-Bad Liebenstein, Hartgemeinde, Blankenstein, Waltershausen. In Bayern gibt es die Ortsgruppen Steinbach am Wald und Zapfendorf. Die Mitgliederzahl des Vereins hat inzwischen 1400 überschritten. Sein Sitz ist noch heute in Zapfendorf.
Mit der ersten amtlichen Runst über den Rennsteig nach 49 Jahren, Pfingsten 1991, nahm der Rennsteigverein sein historisch-traditionelles Wanderprogramm wieder auf. Sommer- und Herbstrunsten kamen wieder hinzu. Neu erschlossen und wandermäßig wiedereröffnet wurden der Hainich-Rennstieg, der Sallmannshäuser Rennsteig, der Breitunger Rennsteig, der Höhenweg zum Rhein, der Nees-Rennsteig, der Schmücke-Rennsteig, der westliche Teil des Blauen Kammweges zum Riesengebirge. Weitere werden folgen. Jährlich werden nun wieder entsprechende Wanderungen durchgeführt (Ankündigung rechtzeitig im "Mareile"). Die alten Wanderabzeichen wurden wieder aufgelegt und werden verliehen.
Gegenwärtig wird eine umfassende Inventur aller noch vorhandenen Grenzsteine, Gedenksteine und historischen Objekte am Rennsteig erarbeitet. Sie wird Grundlage einer vom Verein nun wieder angestrebten Unterschutzstellung des Höhenweges durch das Thüringische Landesamt für Denkmalspflege sein (Die vorläufige Unterschutzstellung von 1940 ist nicht mehr gültig.) Gut ist die Mitarbeit des Rennsteigvereins im Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine. Eine zahlenmäßig starke Gruppe nimmt jährlich am Deutschen Wandertag teil. Gut ist auch die Zusammenarbeit mit dem Thüringer-Wald-Verein, dem Oberhessischen Gebirgsverein, dem Frankenwaldverein, dem Verein für Schmalkaldische Geschichte und Landeskunde, dem Naturparkverein Thüringer Wald, dem Fremdenverkehrsverband Thüringer Wald und dem Mitteldeutschen Rundfunk, Redaktion RUCKSACK. Außer den zentralen Aufgaben und Anliegen bzw. Veranstaltungen hat jede Ortsgruppe des Vereins noch eigene Tätigkeits- und Wanderprogramme.
Hauptzweck und -beschäftigungsgegenstand des Rennsteigvereins sind nach wie vor die Erforschung, Erschließung, Erwanderung aller Rennsteige des deutschen Sprachgebietes, wie es in der neuen Satzung von 1993 wieder mit verankert ist. dazu gibt es auch einen Auftrag des Verbandes Deutscher Gebirgs- und Wandervereine.
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